ownsx // folge 65
Willkommen zur nächsten Runde! Auch allen, die neu dabei sind.
Bevor wir einsteigen in die vergangenen 14 Tage:
Das hier waren übrigens die beiden meistgeklickten Links der vergangenen Ausgabe – übrigens dieselben wie in der davor, ähem ;-):
“‘Die Treuhand hat uns plattgemacht!’ – ‘Im Osten war aber alles Schrott!’” von Markus Böick für die Bundesstiftung Aufarbeitung. Und: “Die große Ost-Verharmlosung” von Michael Kraske für spiegel.de.
Und worüber haben wir hier eigentlich vor einem Jahr geredet?
Hier der Newsletter vom 6.9.2021.
Weiterhin dieser Hinweis:
Das Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung hat eine Spendenaktion für Journalist:innen in der Ukraine organisiert – zusammen mit Otto-Brenner-Stiftung, Reporter Ohne Grenzen, Frag den Staat, Netzwerk Recherche, taz-Panter-Stiftung. Direkt zur Spendenseite mit allen Infos geht’s hier.
Noch mal fix zwei Sätze zur Erklärung:
Der Newsletter von ostwestnordsuedx zieht alle zwei Wochen einen Strich – und packt Beiträge rund um Ost/West zusammen, die in den +/-14 Tagen zuvor aufgefallen sind. Damit sich nicht alles versendet. Als eine Art temporäres Archiv.
Was die geplante Arbeitsplatztauschplattform für Journalist:innen auf ostwestnordsuedx.de (Was das sein soll? Womit alles anfing? Wer dahinter steckt? Steht hier und hier und hier. ) angeht: Das Ganze befindet sich in der Praxisform noch in der pandemiebedingten Ruhephase, aber hoffentlich bewegt sich bald etwas.
Als Alternative für physischen Tausch: Bieten Sie Ihre Perspektive an – und finden jene Einblicke, die Ihnen im Blatt, in der Sendung, im Heft, auf der Seite fehlen:
→ hier direkt zum Suche/Biete-Formular!
Ums leichter weiterzusagen:
https://tinyurl.com/ownsx-tauschformular
Thema: Michail Gorbatschow
– “Der Moskauer Ikarus”, Sabine Rennefanz / spiegel.de
– “Mach’s gut”, Martin Debes / RND
– “Star des Sozialismus: Was Gorbatschow den Ostdeutschen schon vor dem Mauerfall bedeutet hat”, Robert Ide / Tagesspiegel (+)
– “Das Vermächtnis von Gorbatschow: Ja, ein Mensch kann die Welt verändern”, Robert Ide / Tagesspiegel
– “Für Frieden und Einsturz”, Jana Frielinghaus / nd.der Tag
– “Gorbatschow, mein Freund”, Tilman Steffen / zeit.de (+)
– “Friedensfürst und Sündenbock”, Michael Thumann / zeit.de (+)
– “Der erste Mensch”, Wladimir Sorokin / sueddeutsche.de (+)
– “Gorbatschow, ein Glücksfall der Geschichte”, Theo Waigel / sueddeutsche.de (+)
– “Politische Beobachter fordern differenzierten Blick”, Philip Simon Klein, dpa / Heilbronner Stimme
– “Gorbatschow steht für eine Politik des unwahrscheinlichen Gelingens”, Bernd Greiner / DLF Kultur (6:50 Min.)
– Portrait: “Gorbatschow. Parardies”, arte
… und nun wie immer Neues aus den Kategorien
Lesen // Sehen // Hören // Machen.
// Lesen
Thema: Stimmung in ostdeutschen Bundesländern
– “Der Montag ist schon besetzt”, Interview mit Alexander Leistner; von Kersten Augustin / taz
– “Kaltes Geschäft mit heißer Wut”, Jana Hensel / zeit.de (+)
– “DDR-Opferverband kritisiert Linken-Aufruf zu Montagsdemos”, dpa/zeit.de
Kommentar: “Kritik an Russland-Sanktionen ist keine Kollaboration”, mdr.de
– “Pauschalurteile, Denkverbote, persönliche Verletzungen und auch neue Ost-West-Debatten sollten im Streit um die Frage Krieg und Frieden – und um nichts Geringeres geht es hier – unterbleiben”, findet Tim Herden hier auf mdr.de.
Thema: Lohngefälle West/Ost
– “Ostlöhne noch immer knapp 1000 Euro niedriger als im Westen”, Steven Geyer / RND
– “Linken-Politiker Pellmann: 'Von einer deutschen Einheit auf dem Arbeitsmarkt noch meilenweit entfernt'“, Jan Emendörfer / RND
– “Lohngefälle zwischen Ost und West wächst”, tagesschau.de
– “Was man in Deutschland wo verdient”, zeit.de (+). Wie so häufig bei diesem Thema reicht ein Blick auf die Landkarte:
– Zum Vergleich bei diesem Dauerthema – hier mal Stand der Dinge 2020.
Meldung: “SED-Vermögen wird für Gedenkstätten und Straßen verwendet”, sueddeutsche.de / dpa
– “Rund 60 Prozent dieser Gelder werden für Investitionen in die wirtschaftliche Umstrukturierung verwendet” – ganze dpa-Meldung hier.
Rückblick: “Enteignungswelle 1972: Privatbesitz wird Volkseigentum”, Superillu
– 50 Jahre Verstaatlichung – mit 2 Unternehmern, die damals ihren Privatbesitz verloren, sprach Christiane Fenske.
Studie: “Maßnahmen für politisch Verfolgte der SED-Diktatur in Berlin im Zeitraum von 1990 bis 2020”, Berliner Aufarbeitungsbeauftragter
– Erste Teilstudie ist da aus dem Haus des Berliner SED-Aufarbeitungsbeauftragten und dem Berliner Institut für Sozialforschung. Hier mehr Infos und zum Runterladen (PDF).
Interview mit Reiner Zieger: “Ich kann alle”, Zeit Magazin (+)
– Affen, Kängurus, Störche: Der Illustrator Reiner Zieger zeichnet seit Jahrzehnten Tiere, nicht nur für Kinderbücher – egal ob im Tierpark Berlin oder jenseits von Europa. Jana Hensel hat ihn getroffen.
Portrait über Maja-Karlena Liebknecht: “Ein Leben zwischen Moskau und Henningsdorf”, Berliner Zeitung
– Die Enkelin von Karl Liebknecht wohnt in Henningsdorf – und Nicolas Butylin hat sich mit ihr unterhalten.
Reportage: “Beim Moped-Treffen in Brandenburg den Osten verstehen”, Christian Grimm / Augsburger Allgemeine (+)
– Spitzmarke: “Ostalgie”. Wer ein Abo der Augsburger Allgemeinen hat, kann hier mal reinlesen.
Nachruf: “Mit Mut zum Risiko”, taz
– Zum Tod von Dagmar Schipanski gab’s überall Ticker-Meldungen – in der taz aber immerhin einen “richtigen” Nachruf von Simone Schmollack. Sie zitiert die Verstorbene so: “‘Wir haben nicht gelernt, unsere Stimme laut zu machen’, sagte Dagmar Schipanski einst: ‘Die Stimme der Ostdeutschen ist leise.’”
Preise:
– Die Schauspielerin Jutta Wachowiak bekommt den Preis der DEFA-Stiftung für ihr Lebenswerk – Preisverleihung ist am 30.9.
– Klopstockpreis für neuer Literatur für Matthias Jügler. (“Die Verlassenen”, 2021)
– Erich-Loest-Preis 2023 für die Autorin Ines Geipel.
Neuere Bücher / neuere Rezensionen:
– Torsten Schulz: “Öl und Bienen”, Klett Cotta 2022, 17,99 Euro (Morgenpost-Rezension; gelesen von Peter Kurth in der MDR-Mediathek)
– Dirk von Petersdorff: “Gewittergäste”, C.H. Beck 2022, 20 Euro (Süddeutsche-Rezension (+))
– Nicole Zepter: “Wer lacht noch über Zonen-Gaby? Ein Vorschlag zur Versöhnung”, Tropen 2022, 18 Euro (DLFKultur-Interview mit Zepter)
// Sehen
Kino-Trailer: “Sorry Genosse”
– Start 6.10.: Kinodoku über einen Flucht-Pakt von DDR/BRD-Verliebten – und die Hauptfiguren stellen Teile ihrer eigenen Geschichte nach. Der Film von Vera Brückner lief auch auf der Berlinale.
TV-Serie: “Lauchhammer. Tod in der Lausitz”, arte
– Die erste Folge fängt am Rande eines stillgelegten Braunkohlegebiets an – und damit ist klar, dass es in den 6 Teilen nicht nur um Mordaufklärung, sondern auch um eine ganze Gegend geht. Hier noch eine Rezension von Holger Gertz in der Süddeutschen.
Vortrag: ”Revolutionen erinnern”, ZZF
– Der ZZF-Historiker Martin Sabrow über “1848, 1918 und 1989 im deutschen Gedächtnis”.
TV-Doku: “Terror, Tote, Völkerfreundschaft”, MDR/Arte
– Andreas Fausers 50-Minüter über “Die DDR und der Nahost-Konflikt” gibt’s bis 29.11. hier zu sehen.
// Hören
Rezension: “Zwei deutsche Literaturen?”, DLF Kultur (4:40 Min.)
– Über die Ausstellung “Leseland DDR” der Bundesstiftung Aufarbeitung – Claudia van Laak hat sie sich in Berlin angeschaut. (mehr zur Schau siehe “Machen”)
Interview: “Weibliche Kunst aus der DDR”, DLF Kultur (9:20 Min.)
– Die Kuratorin Andrea Pichl präsentiert mit “Worin ihre Stärke besteht” eine Ausstellung mit Werken von 50 DDR-Künstlerinnen in Berlin. Hier im Gespräch mit Gesa Ufer. (siehe auch “Machen”)
Rezension: “Sie nannten es Beatmusik”, DLF (10:20 Min.)
– Es gibt einen neuen Sampler mit Krautrock aus der DDR – und Fabian Elsäßer hat mal durchgehört.
Interview: “Im Sport und in der Medizin zur rechten Zeit am rechten Ort”, DLF (26:55 Min.)
– Karin Büttner-Janz war als Turnerin für die DDR bei Olympia 1972 am Start – Marina Schweizer hat sich nun mit ihr unterhalten.
Interview: “Stofftiere für alle Sinne”, DLF Kultur (34 Min.)
– Renate Müller und ihr Handwerk gehören fest in die “Spielzeugstadt Sonneberg” – über die Arbeit der Thüringerin, ihr Designstudium und die internationale Karriere ihrer Stofftiere hat Britta Bürger mit ihr gesprochen.
Feature: “Umbruch in Bitterfeld-Wolfen”, DLF (49:45 Min.)
– Gehen oder bleiben – und was draus machen? Niklas Ottersbach hat die ehemalige Chemie-Stadt im Wandel und mitten in der Neu-Definition besucht.
… dazu passt auch nochmal was aus dem Herbst 2021:
Feature: “Gegangen, geblieben, zurückgekehrt”, DLF (46:30 Min.)
– Im Gespräch mit jenen, die blieben, gingen, zurückkamen, zwischen Thüringen, Sachsen und Westdeutschland – von Katharina Thoms und Alexandra Gerlach.
Portrait: “Sighilt Pahl: Die Vollbluttänzerin”, DLF/RBB (54 Min.)
– Von Eberswalde an die Staatliche Ballettschule Berlin, dann Flucht aus der DDR: ein Feature über die Tänzerin Sighilt Pahl von Nathalie Nad-Abonji (2020 für den RBB, jetzt als DLF-Feature).
Podcast: “Gegen alle Mauern”, Bundesstiftung Aufarbeitung (je ca. 20 Min.)
– 10 Folgen wird der Podcast haben, vier sind bislang online. (Und hier noch 1h Diskussionsrunde zum Thema, u.a. mit Carsten Schneider)
// Machen
Sich in die #ownsx-Austauschbörse eintragen: und zwar hier!
– Das Motto für mehr andere journalistische Perspektiven für alle Redaktionen ist: “Suche Ost, biete West” oder “Suche West, biete Ost”.
Und klar, ne, gerne weitersagen!
Ausstellung buchen+besuchen:
– “Leseland DDR” ist eine mobile Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung, von Stefan Wolle – sie läuft derzeit in Berlin. Sie ist dem BAuf-Prinzip folgend auch von allen anderen buch-/runterladbar. (Rezension in der “Berliner Zeitung”; Meldungen hier + hier.)
Ausstellung besuchen II:
– Bis 30.10. in Berlin: “Worin unsere Stärke besteht. 50 Künstlerinnen aus der DDR” im Kunsthaus Bethanien in Kreuzberg.
Ausstellung besuchen III:
– Bis 11.10. in Eisenach: “100 Jahre Egon Bahr”, von August-Bebel-Stiftung und dem Thüringen-Büro der Friedrich Ebert Stiftung.
Theaterstück besuchen:
– 16./17.9. in Dresden: “Wie macht man gute Kunst für Ostdeutsche?” – von “Un-Erhört”. Mehr dazu hier.
Bewerben:
– Bei Hoferichter & Jacobs in Leipzig: als “Produktionsleitung”. (Die Produktionsfirma steckt unter anderem hinter den MDR-Projekten “Die DNA des Ostens” und “Umwelt im Osten”.)
Für Theaterclub anmelden:
– Bis 18.9.: “Un(d)Sichtbar” ist der Titel des Theater-Projekts “B:Club” von “MigOst” und Staatschauspiel Dresden, um ostdeutsche Migrationsgeschichte zu erzählen. Alle sind eingeladen, mitzumachen. Mehr zum Kontext und dem Prozedere hier und hier und hier.
Lesungen besuchen:
– Daniel Schulz liest bis Ende Oktober an verschiedenen Orten aus “Wir waren wie Brüder” – hier die Terminliste.
// Und der Rausschmeißer
– Die Band “Sorbisch-Walisische Freundschaft” tourte gerade durch ein paar Clubs, diesen Herbst gibt’s das erste Album. Das Ganze entstand aus dem sorbischen Kultur- und Kunstkolletiv heraus, mehr dazu hier.
So. Habe ich was vergessen? Soll was Bestimmtes mit rein?
Dann los: mail @ ostwestnordsuedx.de
Folge 66 des #ownsx-Newsletters erscheint am 26.9.2022
Haben Sie bis dahin möglichst angenehme Spätsommer-Tage!
Sie können auch alle Newsletter einzeln nachlesen – hier im Archiv.
Wer sich in die Newsletterliste eintragen will, bittschön, das geht hier:
… und natürlich gerne weitererzählen, danke!
Ich freue mich, wenn Sie die Arbeit für diesen Newsletter unterstützen – indem Sie ihn lesen, ihn anderen weiterleiten. Und falls Sie auch finanziell beitragen mögen, gibt es nun auch diesen Weg: direkt zur Spendenseite (via Paypal-Geschäftskonto).