ownsx // folge 92
Schönen guten Tag zusammen!
Kommen wir gleich zur Sache:
In der aktuellen Presseschau mit Blick auf die vergangenen 14 Tage: Unter anderem gibt’s noch mal ein Nachschlag zum 3. Oktober, eine frische Studie zu Ost-Identität, Erklärmodelle zum Ost/West-Lohngefälle, eine neue Ost-West-Krimi-Serie, ein Online-Portal zu DDR-Baugeschichte, ostdeutsche Themen auf der Frankfurter Buchmesse.
Das Aufmacherbild ist von Zula Rabikowska – als Teil ihrer Langzeitserie “Nothing But A Curtain”. Mehr unten bei “Machen”.
Ach ja: Worüber haben wir hier eigentlich vor einem Jahr geredet?
Hier der Newsletter vom 24.10.2022.
Wie immer: Dank an alle, die diesen Newsletter unterstützen, etwa indem sie ihn weiterempfehlen.
Die Presseschau ist kostenlos.
Aber weil ab und an Nachfragen kommen: Sie können meine Arbeit sehr gerne auch via Spende unterstützen – tausend Dank jenen, die sich seither und gerade jüngst großzügig gezeigt haben! Auch über diese Form von Wertschätzung freue ich mich natürlich. Etwa unkompliziert via Paypal hier:
Noch mal fix zwei Sätze zur Erklärung:
Der Newsletter von ostwestnordsuedx zieht alle zwei Wochen einen Strich – und packt Beiträge rund um Ost/West zusammen, die in den +/-14 Tagen zuvor aufgefallen sind. Damit sich nicht alles versendet. Als eine Art temporäres Archiv.
Neues aus den Kategorien
Lesen // Sehen // Hören // Machen.
// Lesen
Thema: 3. Oktober
– “Der Unmut der Ostdeutschen”, Interview mit Michael Kretzschmer, von Gerald Praschl / Superillu
– “Deutsche Einheit, Energiewende und Massenimmigration”, Interview mit Dietmar Woidke, von Gerald Praschl / Superillu
– “Da mache ich nicht mit!”, Interview mit Wolfgang Berghofer, von Karlen Vesper / nd
– “Unser aller Diktatur”, Gastbeitrag von Petra Bahr / Christ & Welt
– “Was Westdeutschen peinlich ist”, Interviews + Protokolle als Reaktion auf Petra Bahrs Gastbeitrag, Anne Hähnig, Verena Keßler, August Modersohn, Patrik Schwarz / Zeit
– “Wie eine Theologin einen neuen Begriff in den Diskurs einbringt”, Kolumne zu Petra Bahrs Gastbeitrag, Michael Seidel / SVZ
– “Ich war im kapitalistischen Schlaraffenland“, Katharina Viktoria Weiß / Tagesspiegel+
– Interview: “Mein Berufsweg schien vorgezeichnet – dann fiel die Mauer, und es kam alles anders”, Interview mit Sigrid Nikutta, von Claudia Tödtmann / wiwo.de+
Thema: Ost-West-Kluft in der Mediennutzung / BDZV
– “Das wächst sich aus”, Beitrag über Podiumsdiskussion bei der MZ, Christian Eger / MZ.de
– Alles zur Studie samt Berichten im vorigen Newsletter.
Portrait: “Ein Mann entzaubert sich selbst”, Süddeutsche Zeitung
– Über den ersten AfD-Bürgermeister der Republik schreibt Iris Mayer hier von ihrem Besuch in Raguhn-Sassnitz.
Gastbeitrag: “Von Ossis und Wessis”, FAZ+
– Als Teil der Serie “Einig Vaterland?” schreibt der Historiker Thomas Großbölting das hier (… anscheinend mit einseitiger Autor:innenauswahl bisher; habe selbst noch nicht alle Beiträge gefunden).
Portrait: “Eichsfelderin zieht in Bayern Landtag ein”, TLZ+
– Die Thüringerin Jenny Schack lebst längst in Bayern, kandidierte für die CSU – und ist nun MdL in München. Michael Helbing hat über sie geschrieben.
Rückblick: “Im Frieden darf’s keine Sieger geben”, nd
– Über die DDR-Friedensbewegung schreibt Karsten Krampitz.
Studie: “Wer ist hier ostdeutsch – und wenn ja, wie viele?”
– Die Studie von DeZIM
– “Wer ist hier eigentlich ostdeutsch?”, Elisabeth Winkler / mdr.de
– “Gefühlt noch immer ostdeutsch”, Andre Kartschall / tagesschau.de
– “Wer ist eigentlich ‘ostdeutsch’?”, dpa/n-tv.de
– “Bio-, emo- oder geo-ostdeutsch – wie legitim sind solche Zuschreibungen?”, Kolumne von Michael Seidel / NOZ+
Zahlen: “Unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen erklären zwei Drittel des Lohngefälles zwischen Ost und West”, ifo
– Vom ifo-Dresden gibt’s gleich 2 frische Texte zur Ost/WestLohnlücke.
Überblick: “Studien zur Geschichte der Treuhandanstalt”, sehepunkte
– Gebündelter Text zu aktuelleren Treuhand-Studien samt Rezensionshinweisen, gesammelt von Ralph Jesssen.
Online-Portal: “Stadt Raum Geschichte”
– Ganz frisch: ein Überblick über DDR-Baugeschichte – das Archiv des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner ist jetzt frei zugänglich (mehr unten bei “Hören”).
Rezension: “Vom Gewinn und Verlust einer Identität”, nd
– Über die Berliner Ausstellung “Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR” im Jüdischen Museum schreibt Karlen Vesper.
– Mehr zur Ausstellung + Kritiken gab’s schon in Ausgabe Nr. 89.
Rezension: "Eastern Bloc's resistance in the spotlight at DOK Leipzig”, DW.com
– Rayna Breuer über das DOK-Filmfestival in Leipzig.
Rezension: “Vier ostdeutsche Politikerinnen in neuem Kinofilm”, Superillu
– Über die Kino-Doku “Frauen in Landschaften” von Sabine Michel schreibt Jana Schellschmidt.
– Mehr zur Doku gab’s in vorigen Newslettern hier + hier.
Überblick: “Diese Kollektive prägen Chemnitz – von der DDR bis heute”, mdr.de
– Anlass ist der Status von Chemnitz als “Kulturhauptstadt 2025” – Nikta Vahid-Moghtada hat vier Kunst-Kollektive gebündelt.
Thema: Ost-Roman-Debatte
– “Kindheitsmuster”, Jana Hensel / Zeit+
– “Nachwende-Autorinnen Anne Rabe und Charlotte Gneuß sorgen für Diskussion”, Christina Tilmann / moz.de+
– Mehr dazu im vorigen Newsletter hier + hier.
Beitrag: “Red mal über Ostdeutschland”, taz
– Aron Boks war auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs (und auf den Empfängen drumrum) und räsonniert über die Präsenz ostdeutscher Autor:innen.
Neuere Bücher / neuere Rezensionen:
Terézia Mora: “Muna oder Die Hälfte des Lebens”, Luchterhand 2023, 25 Euro (DLF Kultur-Beitrag).
Anne Rabe: “Die Möglichkeit von Glück”, Klett Cotta 2023, 24 Euro (Zeit-Rezension, DLF Kultur-Beitrag).
Michael Wala: “Der Stasi-Mythos. DDR-Auslandsspionage und der Verfassungsschutz”, Ch. Links 2023, 25 Euro.
Christoph Tannert: “Frühkritik. Radioessays 1994-1996”, Mitteldeutscher Verlag 2023, 24 Euro (Rezension in der Berliner Zeitung).
Lisa Schoß: “Von verschiedenen Standpunkten. Die Darstellung jüdischer Erfahrung im Film der DDR Schriftenreihe der DEFA-Stiftung”, Bertz+Fischer 2023, 43 Euro (nd-Rezension).
Monika Maron: “Das Haus”, HoCa 2023, 19,99 Euro. (Rezension bei nd + von Andreas Platthaus in der FAZ).
Esther Slevogt: “Auf den Brettern der Welt. Das Deutsche Theater Berlin”, Ch. Links 2023, 25 Euro (Auszug bei nachtkritik.de).
// Sehen
TV-Serie: “Die Quellen des Bösen”, RTL+
– Eine neue Krimiserie mit Ost/West-Ermittlungs-Duo, spielt 1993, gedreht in Mecklenburg-Vorpommern, in Besprechungen unbenannte “ostdeutsche Provinz” (Rezension bei den Stuttgarter Nachrichten und Tittelbach.tv).
Interview: Terézia Mora auf der Frankfurter Buchmesse / zeit.de
– Mit der Autorin von “Muna oder Die Hälfte des Lebens” sprach Ijoma Mangold; Kontext auf zeit.de (zum Buch).
// Hören
Interview: “Neues Online-Archiv zu DDR-Baugeschichte”, DLF (5:30 Min.)
– Über das Portal zu DDR-Baugeschichte “Stadt Raum Geschichte” erzählt Sammlungsleiter Kai Drewes hier mehr im Gespräch mit Anja Reinhardt.
Podcast: “Von Ossi bis Ostdeutschland - der Blick der Generationen”, MDR Sachsenradio (2h)
– Ausführliche Runde: Mit den Positionen von Bürgerrechtler + Autor Siegbert Schefke, MdB Anke Domscheit-Berg, den Studierenden Johannes Giesler + Eleonore Grahovac, Historikerin Christina Morina, Gästen Margitta Herder + Sebastian Fröschke.
// Machen
Sich in die #ownsx-Austauschbörse eintragen: und zwar hier!
– Das Motto für mehr andere journalistische Perspektiven für alle Redaktionen ist: “Suche Ost, biete West” oder “Suche West, biete Ost”.
Und klar, ne, gerne weitersagen!
Gedenkort besuchen:
– Vom “Kaßberg-Gefängnis” in Chemnitz aus kamen politische Häftlinge frei – freigekauft von der BRD, verkaufte von der DDR gegen Devisen. Gerade eröffnete ein neuer Teil des Gedenkorts. (Beiträge dazu in der FAZ von Stefan Locke und bei DLF Kultur von Alexander Moritz.)
Buchvorstellung besuchen I:
– 24.10. Leipzig: "Der Stasi-Mythos. DDR-Auslandsspionage und der Verfassungsschutz” – Michael Wala stellt sein Buch im Zeitgeschichtlichen Forum vor (mehr dazu stand im vorigen Newsletter).
Ausstellung besuchen I:
– Online: Das mehrjährige Photoprojekt “Nothing But a Curtain” von Zula Rabikowska entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs war gerade ein paar Tage in London zu sehen – aber sie hat es auch ausführlich auf ihrer Seite dokumentiert. Und hier gibt es eine ausführliche Besprechung im Guardian dazu.
Ausstellung besuchen II:
– Bis 4.2.2024, Potsdam: “FLUXUS+nonkonform. Künstlerische Avantgarde in Ost und West” (Rezension in der MAZ + im Tagesspiegel).
Bewerben:
– Bis 6.11., Potsdam: Promotionsstipendium beim Forschungsprojekt “Geschichte der Jugendherbergen und des Deutschen Jugendherbergswerks in der NS-Zeit und im geteilten Deutschland” am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) (Abteilung Regime des Sozialen).
// Der Rausschmeißer
– Mundart und Dialekte pflegen – und darüber reden: alles zugunsten einer Studie über “Variantenpragmatik des Deutschen”!
Damit’s im Ergebnis nicht nur ums Hessische, Schwäbische oder Ostfriesische geht, am besten direkt an der Umfrage der FU Berlin teilnehmen.
Dies hier waren die beiden meistgeklickten Links in Ausgabe Nr. 91 (direkt hinterm “Abo-Button”, merci!):
1. “Wir sind nicht in der DDR”, Gastbeitrag von Hubertus Knabe / FAZ
2. “Wer die Freiheit verrät”, Gastbeitrag von Ilko-Sascha Kowalczuk / Spiegel+
So. Habe ich was vergessen? Soll was Bestimmtes mit rein?
Dann los: mail @ ostwestnordsuedx.de
Folge 93 des #ownsx-Newsletters erscheint am 6.11.
Kommen Sie gut durch die Oktoberwochen!
Sie können auch alle Newsletter einzeln nachlesen – hier im Archiv.
Wer sich in die Newsletterliste eintragen will, bittschön, das geht hier:
… und natürlich gerne weitererzählen, danke!
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Der Kontext hinter dem Newsletter:
Was die geplante Arbeitsplatztauschplattform für Journalist:innen auf ostwestnordsuedx.de (Was das sein soll? Womit alles anfing? Wer dahinter steckt? Steht hier und hier und hier. ) angeht: Das Ganze befindet sich in der Praxisform in Ruhephase, aber hoffentlich bewegt sich bald etwas.
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Zum Schluss weiterhin dieser Hinweis:
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