ownsx // folge 13
Hallo zusammen,
und an die neuen Leser:innen: willkommen!
Noch mal fix zwei Sätze zur Erklärung:
Der Newsletter von ostwestnordsuedx zieht alle zwei Wochen einen Strich – und packt Beiträge rund um Ost/West zusammen, die in den +/-14 Tagen zuvor aufgefallen sind. Damit sich nicht alles versendet. Als eine Art temporäres Archiv.
Was die geplante Arbeitsplatztauschplattform für Journalist:innen auf ostwestnordsuedx.de (Was das sein soll? Womit alles anfing? Wer dahinter steckt? Steht hier und hier und hier. ) angeht:
Als Alternative für physischen Tausch: Bieten Sie Ihre Perspektive an – und finden jene Einblicke, die Ihnen im Blatt, in der Sendung, im Heft, auf der Seite fehlen:
→ hier direkt zum Suche/Biete-Formular!
Ums leichter weiterzusagen:
https://tinyurl.com/ownsx-tauschformular
Und jetzt mehr aus den Kategorien Lesen // Sehen // Hören // Machen.
Los geht’s:
// Lesen
Debatte: Ostdeutsche Eliten
– Auftakt: Anne Hähnigs “Zeit”-Stück “Der Osten braucht eine neue Elite!”.
– “Hat Ostdeutschland ein Elitenproblem?”: Teil Eins der Debatte als ausführlicher Thread von “Wo ist der Bus?”.
– Und dann antworten acht Bürgerrechtler:innen in der “Zeit”: “Wer will schon Elite sein?”. Mit Annette Hildebrandt, Ilko-Sascha Kowalczuk, Werner Schulz, Matthias Rößler, Elke Witt, Günter Nooke, Rainer Eckert und Petra Morawe.
… und dazu passt ein aktuelle Blick auf die Zahlen:
Bericht: “Einheitskommission: Zu wenig Ostdeutsche auf Führungsposten”, RND
– Kann man ja nochmal festhalten. Die Zahlen sind ja bekannt, nun legen Platzeck und Wanderwitz noch einmal nach.
Interview mit Robert Habeck: “Ich wusste nicht, wie ich im Osten reden soll”, Berliner Zeitung
– Der Grünenchef erzählte von seiner Tour durch ostdeutsche Länder – im Gespräch mit Anja Reich und Sabine Rennefanz. Und über die zuletzt so häufig gefallene Formulierung, die “Corona-Krise” sei “die größte Krise” Deutschlands seit dem 2. Weltkrieg:
Auch ich muss zugeben, dass ich diese Formulierung von der größten Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges recht schnell übernommen habe. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass dies eine sehr westdeutsche Sicht ist.
Dazu passt auch dieses Interview mit Soziologe Andreas Reckwitz in der “Zeitenwende”-Serie der “Berliner Zeitung”, in dem er Julia Haak erzählt, was vom Begriff “Epochenwende” zu halten ist: “Verluste müssen artikuliert werden dürfen”,
… und natürlich auch dies hier:
Apropos: Lohn- und Rentengerechtigkeit 30 Jahre später
– Aktuell wurde bei Bautz’ner Senf gestreikt – und im Zuge des Corona-Konjunkturpakets wurden die DDR-Zusatzrenten neu verpackt.
Post-Corona-Grenzöffnungen
– War das nun wie 1989 oder nicht? Für die einen schon – die anderen fanden, alle haben sich vor allem gefreut, sich wiederzusehen, egal ob Frankfurt an der Oder/Słubice oder Görlitz/Zgorzelec.
Portrait über Barbara Borchardt: “Ist diese Richterin eine Feindin der Demokratie?”, Die Zeit
– Nachdem Ende Mai darüber debattiert wurde, ob Borchardt in MV Verfassungsrichterin sein kann (siehe owsnx-Folge 12), hat Valerie Schönian das Naheliegende gemacht: Sie hat sie besucht.
Serienauftakt: “Ortsmarke: Gotha”, FAZ
– Für eine Sommerserie über Städte, die zur Marke geworden sind, fuhr Andrea Diener zuerst nach Gotha: “Verheiratet mit halb Europa”.
Interview mit Valerie Schönian: “Wir brauchen mehr Ostbewusstsein”, Sächsische Zeitung
– “Zeit im Osten”-Redakteurin Schönian über das nach wie vor westdeutsch geprägte Narrativ vom Osten (ihr Buch “Ostbewusstsein” ist im März bei Piper erschienen) – das habe mit …
Machtstrukturen zu tun, mit der Fragen nach politischer, mit wirtschaftlicher und mit der Diskurs-Macht. Nehmen Sie zum Beispiel mal die Medien: Wo sind denn all die hervorragenden ostdeutschen Journalistinnen in den großen Talkshows, selbst wenn es um ostdeutsche Themen geht? Da sitzen meist Kollegen aus dem Westen.
Hier noch Lesestoff, den wir hier schon mehrfach empfohlen haben:
”1000 Serpentinen Angst” von Olivia Wenzel:
– Hier gibt’s das Buch (erschien im März bei S. Fischer). Hier einen mehrteiligen Lesekreis, den DLF Kultur im Frühjahr ausgerufen und veranstaltet hat. Und hier nochmal den Twitter-Account des Buchs.
// Sehen
TV-Portrait: “Der Tischler der Synagogentür von Halle”, MDR
– Nach dem Stück von Martin Machowecz in der “Zeit” nun ein Dreiminüter über Tischler Thomas Thiele.
Diskussionsrunde: “Mehr Kultur in der Natur?”, Politik & Kultur
– Zum Start der neuen Debattenreihe “Ja. Aber. Und.” kümmerte sich “Politik & Kultur” um das Grüne Band:
Ausstellungsrundgang: “Clara Mosch und Ralf-Rainer Wasse”, ttt / Kunstsammlungen Chemnitz
– Nach dem kurzen ttt-Beitrag auch die Videos über die Performances und Aktionen der Karl-Marx-Städter Künstlergruppe Clara Mosch auf der Museumsseite anschauen – kommentiert von den Künstler selbst. Die Ausstellung selbst läuft noch bis 21.6.
// Hören
“Zerplatzte Utopien” (inforadio, 15 Minuten)
– Sozialistische Wohnutopien in Berlin – einmal entlang der Karl-Marx-Allee: in diesem Radioessay (und für den Westen als Pendant: der Steglitzer Kreisel).
“Frauen in der Transformation“ (BabCast, 40 Minuten)
– In Teil 2 geht’s unter anderem die Folgen des gesamtdeutschen Scheidungsrechts, das 1990 auf einmal über ostdeutsche Frauen kam. Im Gespräch mit der Historikerin Anja Schröter.
”Über Brandenburg schreiben” (“Dit is Brandenburg”, 26 Minuten)
– In Folge 6 des MOZ-Podcasts erzählen Christian Bangel und Manja Präkels, wie es sich klischeefrei über Brandenburg schreiben lässt.
”Von den Deutschen lernen” (DLF Kultur, 6 Minuten)
– Das Buch von Susan Neiman über Erinnerungskultur ist zwar schon im März erschienen, tauchte im Zuge der Mbembe-Debatte nun (hier) wieder auf. Ein ganzes Kapitel darin hat sie dem Antifaschismus in der DDR gewidmet, hier die Besprechung bei DLF Kultur.
// Machen
Sich in die neue #ownsx-Austauschbörse eintragen: und zwar hier!
– Das Motto für mehr andere journalistische Perspektiven für alle Redaktionen ist: “Suche Ost, biete West” oder “Suche West, biete Ost”.
Und klar, ne, gerne weitersagen!
Sich durchs Theaterfestival schauen: “Radar Ost”
– Vom 19.-21. Juni und zwar digital: Produktionen aus Polen, Tschechien – organisiert vom Deutschen Theater in Berlin. Programm hier: Radar Ost.
Photos raussuchen:
– Fürs DHM und die Reinbekhallen: für das Projekt „Private Fotografie in Ostdeutschland 1980 – 2000“.
Groschenhefte lesen:
– Und zwar in einer Ausstellung in Gera (bis 18.10.). Hier ein Interview mit Kurator Matthias Wagner im DLF-Kultur über “Blaulicht” und Co.
Endlich mal das Wort “neu” streichen:
// Und der Rausschmeißer
Klaus Manchen noch einmal als alten Ganoven sehen:
– Im Rostocker Polizeiruf 110 von gestern Abend hat Manchen mit seinem Lada Niva einen letzten Auftritt als Vater von Kommissar Bukow. Leider. Anschauen? Hier.
So. Hamwa was vergessen? Soll was Bestimmtes mit rein?
Dann los: mail @ ostwestnordsuedx.de
Folge 14 des Newsletters kommt in zwei Wochen. Lassen Sie es sich gutgehen.
Wer sich in unsere Newsletterliste eintragen will, bittschön, das geht hier:
… und natürlich gerne weitererzählen, danke!