ownsx // folge 35
Hallo zusammen,
ich hoffe Sie sind wohlauf und gesund und – den Umständen entsprechend guter Dinge. Ich habe mir am Wochenende dem Wetter entsprechend Waffeln gemacht. Hat geholfen. “Klagt ein Vogel, ach auch mein Gefieder / Nässt der Regen flieg' ich durch die Welt”, ne.
Aber erst mal – worüber haben wir hier eigentlich vor einem Jahr geredet?
Hier der Newsletter vom 18.5.2020.
Noch mal fix zwei Sätze zur Erklärung:
Der Newsletter von ostwestnordsuedx zieht alle zwei Wochen einen Strich – und packt Beiträge rund um Ost/West zusammen, die in den +/-14 Tagen zuvor aufgefallen sind. Damit sich nicht alles versendet. Als eine Art temporäres Archiv.
Was die geplante Arbeitsplatztauschplattform für Journalist:innen auf ostwestnordsuedx.de (Was das sein soll? Womit alles anfing? Wer dahinter steckt? Steht hier und hier und hier. ) angeht:
Als Alternative für physischen Tausch: Bieten Sie Ihre Perspektive an – und finden jene Einblicke, die Ihnen im Blatt, in der Sendung, im Heft, auf der Seite fehlen:
→ hier direkt zum Suche/Biete-Formular!
Ums leichter weiterzusagen:
https://tinyurl.com/ownsx-tauschformular
Na dann: Neues aus den Kategorien Lesen // Sehen // Hören // Machen:
// Lesen
Thema: Ost/West-Wahlkampf in Sachsen-Anhalt
– “Linke in Sachsen-Anhalt macht Stimmung gegen ‘Wessis’”, Spiegel
– “Der richtige Umgang wird noch gesucht”, Thomas Vorreyer, mdr.de
– Außer der Reihe: hier die Antwort der Landesregierung Sachsen-Anhalt auf die Große Anfrage der Linken zu den Folgen der Wiedervereinigung (PDF mit 230 Seiten, veröffentlicht 02/2021).
Kommentar: “Eine Volkspartei, die sich nur noch über Abgrenzung definiert”, Süddeutsche Zeitung
– Mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt (und dann die Bundestagswahl) erklärt Ulrike Nimz, wieso die CDU in Ostdeutschland Kandidat:innen braucht, die “Land und Leute” kennen. Und hier die Post, die darauf folgte.
Kommentar: “1991 ist wieder da”, Christian Bangel / Zeit (+)
– “Ein gescheiterter Wessi, der den Osten als Karriereumweg benutzt”: Das ist die tl;dr-Version von Bangels Stück über Hans Georg Maaßens Direktkandidatur in Suhl. Mit Bezahlschranke: hier.
Debattenbeitrag: “Erfahrung der Ostdeutschen für die Zeit nach Corona nutzen”, Matthias Platzeck / Progressives Zentrum
– Platzeck plädiert hier dafür, endlich die Transformationserfahrung der Menschen in Ostdeutschland nach 1990 als Wert für Gesamtdeutschland schätzen zu lernen.
Interview mit Ellen von den Driesch: “Selbstmordraten steigen, wenn es Umbruch gibt”, Berliner Zeitung (+)
– Die Soziologin hat die verloren geglaubten Suizid-Statistiken der DDR wiedergefunden. Sabine Rennefanz hat sie interviewt. Ist hinter der Bezahlschranke, aber hier gibt es eine Buch-Leseprobe (Ellen von den Driesch: “Unter Verschluss. Eine Geschichte des Suizids in der DDR 1952–1990, Campus 04/2021, 36 Euro.)
Bericht: ”Gebt die Festung dem Volk“, FAZ
– Die Debatte darum, was mit der “Runden Ecke” in Leipzig passieren soll, geht weiter. Arnold Bartetzky hat den aktuellen Stand samt Historie zusammengetragen. (Und vor ein paar Wochen hatte Michael Bartsch in der taz aufgeschrieben, was da los ist.)
Zahlen: “Das Märchen vom reichen Ostrentner”, mdr.de
– Die Rentenangleichungsdebatte tauchte in den letzten Newsletter-Folgen immer mal wieder auf – hier nun in der Version: “‘Bild’-Schlagzeile wird zurechtgerückt”. Frank Frenzel über hinkende Ost/West-Vergleiche.
Portrait: Diese fünf Frauen regieren Lommatzsch, SuperIllu
– Ein Stück, das zu den neuen Zahlen zu Frauen in Führungspositionen passt – und den Ost/West-Unterschieden: Im Landkreis Meißen leitet ein Frauen-Fünfer-Team eine Kommune. Jana Schellschmidt hat sie besucht. (Hier nochmal die Reportage von Anne Hähnig aus der Zeit vom vergangenen September).
Jubiläum: “Erste ‘Leipziger Friedensmesse’ vor 75 Jahren”, dlf.de
– Am 8.5.1946 startete die Leipziger Handelsmesse – drumherum war noch alles zerbombt. Und sie war von Anfang an Treffpunkt für Ost/West-Beziehungen, Unternehmen aus allen Besatzungszonen kamen zusammen. Doris Liebermann schreibt hier über die Historie der Messe (und hier ist eine DLF-Rezension über ein schon etwas älteres Buch zum Thema).
Und noch ‘n Jubiläum: “DEFA 75. Westdeutsche Schauspieler im Osten”, ndr.de
– Auch 1946 gegründet: die DEFA. Über die Festspiele in der ARD-Mediathek stand hier in den vorigen Folgen schon einiges, hier ein Beitrag über Ost/West-Kollaborationen (von Axel Seitz). Und hier nochmal die komplette Sendeliste.
Jubiläum III: “75 Jahre Verlag der Frau”, SuperIllu
– Bisschen Hintergrundinfo über den Ratgeberverlag, wo auch „Sibylle“ oder „Pramo“ erschienen. Dazu ein Aufruf, Rezepte einzureichen für ein Jubiläumskochbuch, das im Oktober erscheinen soll.
Neuere Bücher / neuere Rezensionen:
– Christoph Hein: “Guldenberg”, Suhrkamp 2021, 23 Euro. (Rezension “Zeit” / Carsten Otte; SWR2-Lesenswert)
– Björn Stephan: “Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau”, Galiani 2021, 22 Euro. (Rezension Kulturzeit 3sat)
– Michael Hametner: “Deutsche Wechseljahre. Nachdenken über Literatur und Bildende Kunst”, Mitteldeutscher Verlag 2021, 14 Euro. (FAZ-Rezension / Jan Wiele)
– Alexander Osang: “Fast hell”, Aufbau 2021, 22 Euro. (1,5h Lesung + Diskussion mit Osang und Knut Elstermann)
// Sehen
Doku: “Umgewendet. Schule nach dem Mauerfall”, RBB/HR
– Ein 45-Minüter von Katharina Herrmann darüber, wie sich ab 1990 Lehrpläne, Lehrkräfte, Bildungsideen ändern müssten, ausgetauscht, abgeschafft wurden.
TV-Doku: “Utopia in Babelsberg. Science Fiction in der DDR”, RBB/ARD
– Kino-König Knut Elstermann hat sich dem DDR-SciFi gewidmet in einem 45-Minüter. Hier erzählt er 18 Minuten lang in ZIBB über den Film, hier 4 Minuten bei SWR2.
TV-Interview: “Zur Person: Portraits in Frage und Antwort”, ARD
– “Sie ist die Hoffnung der CDU, dass Ost und West schneller zusammenfinden”, kündigte Günter Gaus Angela Merkel für das 45-minütige Gespräch an. Tja, das war vor 30 Jahren. (via Martin Debes)
// Hören
“Diese Filme sind Teil der deutschen Filmgeschichte”, DLF Kultur (11 Minuten)
– Noch ‘ne Runde zu 75 Jahre DEFA, noch mal mit Knut Elstermann – hier interviewt von Patrick Wellinski.
“Als Amerikaner in die DDR”, DLF Kultur (33 Min.)
– Interview mit Edward Larkey, der in die DDR zog, um über Ostrock und Biermann zu promovieren. Ulrike Timm hat mit dem Professor für “German and Intercultural Communication” der Uni Baltimore über sein Spezialgebiet und seine Zeit in der DDR gesprochen. (Apropos: hier nochmal die Playlist des 89-goes-Pop-Forschungsprojekts.)
“Projekt Umbruch, Folge 10”, Podcast (1h 10 Min.)
– Diesmal zu Gesprächsbesuch: die Autorin Manja Präkels (“Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß”), Titel: “Doppelter Systemzusammenbruch”. Hatte diese Folge Ende April sogar verpasst; damit das nicht mehr passiert: hier alle auf einen Blick.
// Machen
Sich in die #ownsx-Austauschbörse eintragen: und zwar hier!
– Das Motto für mehr andere journalistische Perspektiven für alle Redaktionen ist: “Suche Ost, biete West” oder “Suche West, biete Ost”.
Und klar, ne, gerne weitersagen!
Sich bewerben:
– Bis 23.5.: Call for Papers zu 60 Jahre Mauerbau, Thema “Rethinking Borders: Ein Abend über Grenzen”.
– Bis 28.5.: Leitung des Arbeitsbereichs Gedenkstätten und Erinnerungskultur bei der Bundesstiftung Aufarbeitung.
– Bis 31.5.: echt ein Traumjob beim Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle – als WiMi für Erinnerungskultur entlang des Grünen Bandes.
– Bis 15.5.: Call for Papers für Cold War Studies-Workshop. Organisiert vom Berliner Kolleg Kalter Krieg in Kooperation mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung.
#baseballschlägerjahre nicht vergessen:
// Und der Rausschmeißer
Schubladenfunde, aus aktuellem Anlass:
So. Habe ich was vergessen? Soll was Bestimmtes mit rein?
Dann los: mail @ ostwestnordsuedx.de
Folge 36 des #ownsx-Newsletters erscheint am 31.5.
Schöne Feiertage bis dahin – direkt vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 6.6.
Sie können auch alle Newsletter einzeln nachschlagen – hier im Archiv.
Wer sich in die Newsletterliste eintragen will, bittschön, das geht hier:
… und natürlich gerne weitererzählen, danke!